Projekte und Relikte der Reichsautobahn zwischen Halle und Magdeburg
Halle-Peißen bis Löbejün
Zeitgenössische Karte mit dem geplanten Verlauf der Strecke 23 nordöstlich von Halle bis zum Petersberg
Anschlussstelle Halle-Peißen - bauliche Situation bis zum Neubau der BAB14 , Zustand 1997 (Quelle: Straßenbau in Sachsen-Anhalt, Dokumentation 1990 bis 2015)
heutiger Verlauf der BAB14 nordöstlich von Halle (Quelle: google)
Bauwerke - Verlängerung ab
Anschlussstelle Halle-Peißen
In der Folge werden die einzelnen Bauwerke der Strecke
Halle-Peißen bis Löbejün vorgestellt (Lose 51, 52, 53 der OBR
Halle). Dabei wird jeweils der Plan einem Luftbild aus den
Jahren 1945/53 gegenübergestellt, um den Baufortschritt oder
fehlende Inangriffnahmen zu dokumentieren. Aktuelle Fotos
zeigen den heutigen Zustand.
Alliiertes Luftbild vom 13 September 1944 (Quelle: NCAP)
Auf dem alliierten Luftbild vom 13.09.1944 ist der Bauzustand
des Gesamtkomplexes der Eisenbahnunterführung der zweigleisigen
Hauptbahn Halle-Magdeburg bei Zöberitz dokumentiert. Mit dem
Bau des eigentlichen Brückenbauwerks ist noch nicht begonnen
worden. Deutliche Baufortschritte zeigt die
Fußgängerunterführung von Zöberitz nach Peißen (H21b). Neben
Erdarbeiten sind bereits teilweise Fundamente und betonierte
Seitenteile zu erkennen. Der begonnene Gewölbedurchlass ist im
Ansatz ersichtlich (H21a).
Neubau der BAB 14 - Durchlass (links) und Eisenbahnunterführung der Strecke Halle-Berlin im Jahre 2022 - Blickrichtung Osten (eigenes Foto)
An der Straße von Zöberitz nach Braschwitz war jahrzehntelang
das westliche, aus Porphyrsteinen bestehende Widerlager, der
seinerzeit geplanten Überführung als Monument in der Landschaft
zu sehen. Mit dem Neubau der BAB14 ab dem Jahre 1998 wurde es
abgetragen und entsprechend überbaut.
Alliiertes Luftbild vom 13 September 1944 (Quelle: NCAP)
Brückenfragment an der Verbindungsstraße Zöberitz-Braschwitz - Juni 1990. Der Abriss erfolgte im Zuge des Neubaus der BAB14.(Quelle: DEGES - Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 13. Neubau A 38 Göttingen - Halle und A 143 Westumfahrung Halle. Dokumentation. Berlin 2009)
Neubau der BAB 14 - Überführung der Straße Zöberitz-Braschwitz im Jahre 2022 - Blickrichtung Osten (eigenes Foto)
Die geplante Überführung der Ortsverbindung zwischen Tornau und
Obermaschmitz wurde nicht realisiert. Auf dem Luftbild aus dem
Jahre 1945 ist zu erkennen, dass nur Trassierungsarbeiten und
minimale Erdbewegungen stattgefunden hatten, Oberbauten wurden
nicht errichtet. Im Zuge des Neubaus der BAB 14 wurde nahezu an
der selben Stelle, wie seinerzeit konzipiert, die heutige
Überführung gebaut.
Überführung der BAB14 zwischen Tornau und Oppin, Neubau nach 2000, ca. 400 m weiter nördlich gelegen, als das ursprünglich geplante Bauwerk
(Quelle: eigenes Foto)
Im Jahre 1939 angelegte Verlegung der Verbindungsstraße nach Westen - Blickrichtung heutige Überführung
(Quelle: eigenes Foto)
In geringer Entfernung der Unterführung des Wirtschaftsweges
bei Oppin bzw. der Anschlussstelle Halle-Oppin war, etwas
nördlich gelegen, der der erste Rastplatz der Strecke
vorgesehen. Heute befindet sich in unmittelbarer Nähe der
Rastplatz Petersberg-Süd. Seinerzeit wie heute war sicher der
gute Ausblick auf den Petersberg die Intention der Anlage.
Heute reine Ackerfläche - in der Nähe befindet sich eine
Hühnerfarm und ein Entsorgungsunternehmen (vgl. oben H72).
Hier "durchschneidet" die neue BAB14 den Verlauf der alten Stecke 23. Der links im Bild zu sehende Baumbestand markiert den Verlauf der alten Trasse. Das gehölzbestandene Areal im mittleren rechten Hintergrund umfasst die begonenne Unterführun des Verbindungsweges Gutenberg-Kütten (Bauwerk 75). Quelle: Foto Trentzsch
Im Abschnitt zwischen dem geplanten Rastplatz Meisenspitze und
dem Petersberg waren weitere zwei Unterführungen geplant. Auf
dem Luftbild aus dem Jahre 1945 sind jedoch keine signifikanten
Reste von Bauaktivitäten ersichtlich. Es ist daher anzunehmen,
dass in diesem Abschnitt mit den Arbeiten noch nicht begonnen
wurde.
